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Was ist Mediation?
Mediation ist eine Alternative zu allen Streitlösungsverfahren, bei denen einem Dritten die Kompetenz zur Streitentscheidung eingeräumt wird. Sie hat die einvernehmliche Lösung eines Streits zwischen zwei oder mehr Parteien zum Ziel und ist ein freiwilliger Prozess. Voraussetzung ist eine gewisse Bereitschaft aller Parteien zur Beendigung des Streits. Mediation funktioniert dadurch, dass die Parteien mit Hilfe des Mediators die beiderseitigen Situationen und die Umstände, die den Streit bedingen, verstehen und darauf aufbauend nach individuellen Lösungen suchen. Die Besprechung der Belange und Interessen der Parteien und der Situation, in der sich jede Partei befindet, ist ein zentrales Element der Mediation.
Wann ist eine Mediation sinnvoll?
Immer dann, wenn aufgrund von Konflikten zwischen einzelnen Personen oder auch Gruppen das Zusammenleben / die Zusammenarbeit sowie die persönliche Lebensqualität / Leistungsfähigkeit beeinträchtigt ist, kann eine Mediation zur Anwendung kommen. Da die Parteien entscheiden und nicht der Mediator bedarf es keiner Beweise und keiner Rechtsauslegung. In der Mediation ergeben sich fast immer Lösungsmöglichkeiten, die wesentlich besser an die Verhältnisse der Parteien angepasst sind, als Entscheidungen von außen.
Durch das Prinzip, dass der Mediator keine Entscheidungskompetenz hat, ist für Sie als Mediant dreierlei gewonnen: Sie geraten nicht in die Not, einen Dritten (z.B. Führungskraft, Gericht) von Ihrem Standpunkt überzeugen zu müssen. Zweitens brauchen Sie kein “unbequemes” Ergebnis befürchten. Und drittens können Sie nicht zu einem Vergleich “genötigt” werden. Nur Sie selbst entscheiden, ob und zu welchen Bedingungen Sie sich mit der anderen Partei wieder “vertragen” wollen.
Ein Mediationsverfahren ist sinnvoll wenn:
- der Konflikt sehr komplex und verworren ist;
- zwischen den Parteien “nichts mehr geht”;
- der Gesprächsfaden abgerissen ist;
- sehr viele Emotionen im Spiel sind;
- ein zukünftige Zusammenarbeit notwendig ist;
- eine schnelle Lösung gefunden werden muss;
- absolute Vertraulichkeit gewahrt werden soll.
Grundsätze der Mediation
- Mediatoren sind allparteilich und unabhängig, sie haben keine Entscheidungsgewalt, sind weder Führungskraft noch Richter und führen aufgrund ihrer Allparteilichkeit keine Rechtsberatung durch.
- Die Parteien (Medianten) sind selbst für den Inhalt der Mediation sowie die direkte Kommunikation verantwortlich. Sie sind die Experten des Konflikts (Selbstverantwortlichkeit der Parteien).
- Die Parteien bestimmen Anfang und Ende der Mediation (Autonomie).
- Wesentliche Merkmale sind Vertraulichkeit und Nicht-Öffentlichkeit.
- Die Ergebnisoffenheit der Verhandlungen und Konsensorientierung der Parteien sind Grundlage einer interessensgerechten und zukunfts-gerichteten Regelung/Lösung des Konflikts (Win-Win-Situation).